Ratgeber Sicherheit



- Notruf absetzen

- Verhalten im Brandfall

- Rauchmelder

- Kinderfinder

- PKW Rettungskarten


Notruf absetzen

Einen Notruf abzusetzen ist im Prinzip Kinderleicht. Die Notrufnummer 112, gilt dabei übrigens nicht nur in Deutschland, sondern europaweit!

 

Um unter Stress Hilfe anzufordern, versucht Euch zunächst kurz innerlich zu sammeln und durchzuatmen. Dann möglichst ruhig und sachlich die relevanten Informationen übermitteln. Die Leitstellen werden heutzutage eine strukturierte Abfrage der wichtigen Informationen selbst durchführen. Die erste Frage wird dabei meist den Notfallort betreffen. Die klassichen fünf W's muss man also nicht zwangsläufig auswendig kennen.

 

Dennoch bilden sie den Kern der relevaten Notrufinformationen. Sollte man vor dem Gespräch einen Moment übrig haben, kann es also sicher nicht schaden, sich über den Inhalt der klassichen W's kurz Gedanken zu machen.

  • Wo ist der Notfallort?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Wer meldet den Notfall?
  • Wartet auf mögliche Rückfragen!


Verhalten im Brandfall

  • Ruhe bewahren! Leichter gesagt als getan, aber versucht nicht in Panik zu geraten. Dies überträgt sich immer schnell auch auf andere Personen und behindert euch bei der richtigen Reaktion. Helft auch andere zu beruhigen.
  • Unternehmt einen eigenen Löschversuch (z.B. mit Feuerlöscher, Löschdecke, Löschspray etc.) nur in der frühen Entstehungsphase eines Brandes und wo eine Brandbekämpfung ohne größere Eigengefährdung möglich ist. Deine Sicherheit und die deiner Familie geht vor! Wenn zeitlich und von der Gefährdung möglich und vorhanden: ggf. Gashaupthahn schließen oder betroffene elektrische Anlagen spannungsfrei machen (evtl. über "Notausschalter").
  • Verlasst die Wohnung/das Haus unverzüglich mit allen anderen Anwesenden. Nehmt nichts zusätzlich mit. Warnt auch andere (gefährdete) Personen und unterstütz ggf. Hilfsbedürftige.
  • Schließt jede Tür beim Verlassen, durch die Ihr hinauskommt (nach Möglichkeit auch Fenster). So verzögert Ihr die Ausbreitung des Feuers und vor allem des Brandrauches.
  • Bei starkem Rauch gebückt gehen, notfalls in Bodennähe kriechen. Dies vermeidet das Einatmen von Rauch so gut es geht, da Rauch und Hitze nach oben steigen und hier Atmung und das Bewusstsein gefährden. Wenn möglich, haltet dabei ein nasses Tuch vor Mund und Nase.
  • Meldet den Brand sofort nach Verlassen des Gebäudes über die Leitstelle an die Feuerwehr (112). Sprecht möglichst ruhig und deutlich. Übermittelt Angaben über Brandstelle, Umfang des Feuers und möglicherweise noch gefährdete Personen. Achtet auch auf Rückfragen seitens der Leitstelle (siehe oben unter "Notruf absetzen").
  • Warnt angrenzende Personen/Nachbarn.
  • Leistet, wo nötig, Erste Hilfe.
  • Weist die anrückenden Rettungskräfte rechtzeitig und gut sichtbar ein. Das spart Zeit!

 

Wenn Ihr die Wohnung nicht verlassen könnt, z.B. bei einem Brand im Treppenhaus oder einer anderen Wohnung im Haus:

  • Bleibt in der Wohnung. Flieht auf keinen Fall durch ein verrauchtes Treppenhaus. Bereits wenige Atemzüge Brandrauch führen zur Bewusstlosigkeit und anschließend ggf. zum Tod.
  • Schließt die Tür(en) und verstopft die verbliebenen Türspalten mit (nassen) Decken oder ähnlichem.
  • Ruft dann die Feuerwehr!
  • Wartet am offenen Fenster/auf dem Balkon o.ä. auf Rettung.
  • Macht auf eure Position aufmerksam.

 

Weiterführende Quellen: Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe e.V. (bvbf) und

Forum Brandrauchprävention e.V.


Rauchmelder

Immer noch sterben jedes Jahr zahlreiche Menschen durch Brände. Hauptgefahr hierbei ist der giftige Brandrauch. Gerade in der Nacht werden die Gefahren hierzu mitunter unterschätzt bzw. Risiken und zur Verfügung stehende Zeiträume für die Eigenrettung falsch bewertet.

 

Entgegen vielen Vorstellungen, können Brände und der sich schnell ausgebreitete Brandrauch im Schlaf nicht rechtzeitig (ohne Rauchmelder) wahrgenommen werden. Dann führen bereits wenige Atemzüge zur Bewusstlosikgeit oder die Flucht durch den dichten Rauch wird mangels Orientierung unmöglich!

 

Mittlerweile sind deswegen Rauchmelder in allen deutschen Bundesländern Pflicht. In Niedersachsen gilt die Rauchmelderpflicht spätestens seit dem 31.12.2015 in allen Wohnungen (siehe § 44 Abs. 5 NBauO)!

 

Der Eigentümer ist hierbei für die Installation verantwortlich. Im selbstgenutzen Wohnraum hat der Eigentümer auch die Wartung sicherzustellen. Für die Wartung in Mietwohnungen ist hingegen der Mieter bzw. Bewohner der Wohnung verantwortlich, sofern dies nicht der Eigentümer selbst übernimmt.

 

Vorgeschrieben sind Rauchmelder mindestens in allen Schlafzimmern, Kinderzimmern und Fluren, die als Rettungswege in das Treppenhaus oder ins Freie dienen.

 

Dringend empfohlen wird auch der regelmäßige Funktionstest und rechtzeitige Austausch nach 10 Jahren.

 

Weitere detaillierte Informationen zur Rauchmelderpflicht, zur Auswahl der richtigen Rauchmelder, zu Installationsorten und zusätzliche Hintergrundinformationen könnt Ihr unter anderem unter folgender Adresse abrufen (einem Service des "Forum Brandrauchprävention e.V", unterstützt durch zahlreiche Verbände, wie z.B. dem Deutschen Feuerwehrverband):

www.rauchmelder-lebensretter.de


Kinderfinder

Wenn es brennt können bereits wenige Minuten lebensentscheidend sein. Alleine wissen Kinder bei einem Brand ohne Hilfe nicht, wie sie sich vor Rauch und giftigen Gasen schützen können. Sie sind schnell verängstigt und können schlechter auf sich aufmerksam machen. Kann Ihnen kein Erwachsener mehr helfen und die Feuerwehr ist gezwungen sie aus einem fortgeschrittenen Wohnungs-/ Gebäudebrand zu retten, hilft der Kinderfinder beim schnellstmöglichen Auffinden.

 

Kinderfinder-Aufkleber gibt es mittlerweile von vielen Anbietern, Vereinen, Gesellschaften oder Verbänden. Sie alle sollen als leuchtende, reflektierende Aufkleber das schnelle Auffinden von Kindern im Kinderzimmer im Brandfall erleichtern. Gleichzeitig bietet es die Gelegenheit, diese mit dem Kind gemeinsam anzubringen und erste Schritte der Brandschutzerziehung damit zu verbinden.


Zum Beispiel hat die VGH in einer Gemeinschaftsaktion der öffentlichen Versicherer in Niedersachsen mit dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen einen solchen Kinderfinder entwickelt.


Bedingt durch die Ausbreitungseigenschaften des Brandrauches, sollte sich der Kinderfinder im unteren Drittel der Tür befinden, weil sich auch Feuerwehrleute wegen hoher Temperaturen und der Sichtbehinderung oft gebückt oder kriechend fortbewegen müssen.

 

Die Kinderfinder erhält man entweder über die Versicherer/Verbände oder die Feuerwehren, sofern vorrätig.


PKW Rettungskarten

Um eine rasche Befreiung von Insassen im Unglücksfall auch in modernen Fahrzeugen, mit stets komplexer werdender Technik, zu gewährleisten, wurden vom ADAC einheitliche Rettungskarten entworfen.

 

Durch die Rettungskarten und ihre Informationen kann sich die Feuerwehr in kurzer Zeit einen Überblick verschaffen, wo an der Karosserie Rettungswerkzeuge wie Spreizer und Schere anzusetzen sind,     oder wie etwa eine nachträgliche Auslösung von Airbags vermieden werden kann. Aufgeführt sind hierin zum Beispiel die Positionen von Karroserieverstärkungen, Airbags, Gasdruckdämpfern, Tanks, Gurtstraffern oder der Batterie. Aber auch zusätzliche Hinweise zur Türöffnung oder der Dachabtrennung können beschrieben sein.

 

Die Rettungskarte bietet hierfür eine einheitliche Information in standardisierter Darstellungsweise. Es wird empfohlen sie hinter der Fahrersonnenblende anzubringen. Erhältliche Aufkleber können am Rand der Windschutzscheibe auf das Vorhandensein einer solchen Rettungskarte hinweisen. Es gibt aber auch andere Lösungen, wie etwa kleine Taschen/Kartenhalterungen zur Befestigung an der Scheibe.

 

Die jeweiligen Rettungskarten für euren Fahrzeugtyp findet ihr gesammelt über Websiten wie die des ADAC, aber auch bei den Fahrzeugherstellern direkt.

 

Mehr Informationen gibt es z.B. unter der Adressen des ADAC oder des VDA.